09-07-2011, 11:25 AM | #1 |
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Wie man sich als Autor NICHT bewirbt ...
Vorhin finde ich in meinem Briefkasten eine dicke Büchersendung, in A4-Größe.
Inhalt: Ein Roman-Manuskript samt Titelbild sowie ein (höchst amüsanter) Begleitbrief. Wie viele Fehler finden wir in diesem Bild, vor allem im Jahre 2011? 1.) Sollte man beim Verlag anfragen, ob überhaupt Bedarf oder Interesse besteht. * Das zeugt einfach von einem gewissen Respekt gegenüber dem Verlag. 2.) Verschafft man sich gleichzeitig einen Eindruck, ob das Manuskript ins Sortiment passt. * Das zeigt, dass man sich überhaupt mit dem Verlag mal beschäftigt hat. 3.) Schickt man nicht mehr zu als ein Exposé und das erste Kapitel zu, selbst per Mail. * Wenn das gefällt, wird der Verlag schon mehr sehen wollen. Ich habe schon ungefragt PDFs mit 4 MB Umfang zugeschickt bekommen. Damit macht man sich echt beliebt ... 4.) Schickt man ein Gesamtmanuskript nicht unaufgefordert in ausgedruckter Form mit einem Standardbrief ohne persönliche Anrede zu. * Das ist aufdringlich und unhöflich. Auch damit sammelt man mächtig "Plus"punkte. 5.) Bittet man nicht den Verlag im Begleitbrief darum, das Manuskript bei Nichtgefallen zu vernichten. * Damit halst man dem Verlag Arbeit und Aufwand mit etwas auf, das er nie angefordert hat. Nicht sehr klug. Der Begleitbrief selbst ist dagegen richtig spaßig, den hebe ich mir wohl auf. :-) Ich zitiere mal die schönsten Stellen: "Ich möchte Ihnen hiermit die Möglichkeit geben eines meiner Werke zu bestaunen" (ich habe gestaunt!) "Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie keine Verwendung für dieses virtuose Elaborat finden können" (leider bin ich für so ein virtuoses Elaborat zu unmusikalisch ;-)) "Wenn Sie mir ihre (sic) Einschätzung zügig und schonungslos offerieren könnten" (für solch eine Ablehnung lasse ich doch alles stehen und liegen!) "Bei etwaiger Ablehnung meines Buchs bitte ich Sie dieses trotzdem im Ganzen, wenn auch im privaten Rahmen, zu lesen" (Ist schon klar; als Verleger lehne ich es ab, als Privatmann bin ich Masochist ...) - Inzwischen gibt es doch genügend Handbücher auf dem Markt, es gibt Seiten für Autoren im Internet, Diskussionsforen, Schreibclubs. An irgendeiner Stelle weisen alle irgendwo, irgendwie darauf hin, wie man sich als Autor bewirbt. Dass unser/e Autor/in in diesem Fall über Internet verfügt, bestätigt die Angabe einer Mailadresse (wieso dann also keine Anfrage per Mail?!?) und der Umstand, dass mein Verlag nur im Internet präsent ist. Er ist schon erstaunlich, wie man heute noch so viel so falsch machen kann ... |
09-08-2011, 03:08 AM | #2 |
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Ja nun, manche Leute wollen halt "kreativ" sein (hier bitte Kotzsmiley) und aus der Masse rausstechen.
Aber die Zeit, die du hier mit dem ausführlichen Bloßstellen des virtuosen Elaborats verbracht hast, hättest du ruhig dem armen Menschen für ein ehrliches, knackiges Antwortschreiben widmen können, damit er auch er eines Tages wenigstens die Möglichkeit Richtung Pfad der Verlags-Weisheit erlangt. Oder? |
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09-08-2011, 03:50 AM | #3 |
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Komm, sei ehrlich: wenn das Buch gut wäre, dann würdest Du es trotzdem nehmen, trotz all seiner Anpreisungsfehler!
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09-08-2011, 03:29 PM | #4 |
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09-09-2011, 03:37 AM | #5 |
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Natürlich darfst Du das als Verleger, als Verleger darfst Du aber auch gute Bücher rausbringen und viiiieeel Geld scheffeln.
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09-14-2011, 07:52 PM | #6 |
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Ich habe soeben meine zweite Karriere entdeckt! "Diktator": Bekomme ich hin. "Menschenschinder": Ja, das kann ich echt gut! Nur mit dem "vorindustriell" tue ich mich noch schwer.
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09-14-2011, 08:07 PM | #7 |
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Das heißt nur, man nimmt die Keule statt des Repetiergewehrs. Hält auch länger und klingt satter.
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09-19-2011, 08:53 PM | #8 |
temp. out of service
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so aus neugier - war das skript wenigstens layouttechnisch korrekt?
Normseite samt Kopf und Fußzeile mit basisdaten? |
09-20-2011, 02:16 PM | #9 |
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Dazu kann ich nicht mehr viel sagen, denn
1.) interessieren mich als eBook-Verleger Normseiten nicht (mehr) * 2.) ist das Manuskript noch am selben Tag ins Altpapier gewandert - * D.h. ich lehne kein Manuskript nur wegen Formfehler ab. Das ist dann auch eher eine Form(at)-Frage, sprich: analog oder digital. |
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