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Frodok
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Land, Hans: Der neue Gott. (german) V1. 03 Sep 2013

Hans Land, Pseudonym von: Hugo Landsberger (25. August 1861 in Berlin – nach 1938, vermisst) war ein deutscher Schriftsteller.

Hugo Landsberger war ein Sohn des Rabbis Julius Landsberger. Hugo Landsberger besuchte das Joachimsthaler Gymnasium in Berlin. Nach bestandener Reifeprüfung begann er eine kaufmännische Ausbildung, die er jedoch abbrach; stattdessen studierte er Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten in Leipzig und Berlin. Er stand in Kontakt zur Arbeiterbewegung; die Tatsache, dass er Vorträge vor Arbeitervereinen gehalten hatte, führte zu seiner Relegation von der Berliner Universität. Landsberger verlegte sich auf das Verfassen literarischer Werke, die er unter dem Pseudonym "Hans Land" veröffentlichte und die teilweise als Vorabdruck in sozialdemokratischen Zeitungen erschienen. Er pflegte Verbindungen zur naturalistischen Bewegung (unter anderem zum Friedrichshagener Dichterkreis) und unterstützte die Volksbühnenbewegung. Landsberger verband eine enge Freundschaft mit dem Schauspieler Josef Kainz. Seit 1901 war er mit der Schauspielerin Lola Rameau verheiratet.

Von 1898 bis 1901 gab Hugo Landsberger die wöchentlich erscheinende Zeitschrift Das neue Jahrhundert heraus. Ab 1905 war gehörte er der Redaktion von Reclams Universum an. Von 1909 bis 1911 war er Vorstandsmitglied der Neuen Freien Volksbühne. In den Zwanzigerjahren lebte er in Berlin-Halensee. Über Landsbergers Verbleib nach 1935 gibt es keine Informationen; er galt spätestens ab 1938 als vermisst.

Hugo Landsberger war Verfasser von Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, die anfangs stark vom sozialen Engagement des Autors geprägt waren. Spätere Werke wie die erfolgreichen Bände "Stürme" und "Staatsanwalt Jordan" sind eher der Unterhaltungsliteratur zuzurechnen. Seit 1913 war Landsberger auch für den Film tätig; er schrieb zahlreiche Drehbücher zu Spielfilmen, spielte in einigen Filmen als Darsteller mit und führte 1913 bei dem Film Stürme Regie. (aus Wikipedia)

Der neue Gott. Roman. Erstdruck, Dresden (1891).

Lands literarische Bedeutung beschränkt sich auf die Blütezeit des Naturalismus. Als Vertreter einer sozialkritisch ausgerichteten Literatur erregte er mit seinen ersten Novellenbänden (Stiefkinder der Gesellschaft, Die am Wege sterben, beide 1889) einiges Aufsehen. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit dem Berliner Roman "Der neue Gott" (1891); wie auch Felix Hollaender (mit dem zusammen er auch das soziale Drama "Die heilige Ehe", 1892, verfaßt hat) versuchte Land hier, die ethisch motivierte Annäherung von Angehörigen der Oberklasse an das Proletariat literarisch darzustellen. Soziale und gesellschaftliche Probleme ("Elendsmalerei") werden wie in ähnlichen Romanen Heyses oder Hegelers über Liebes- und Sexualbeziehungen vermittelt und affirmativ gelöst. Durch den Abdruck in der "Neuen Welt" 1896 erreichte der Roman ein breites, vorwiegend sozialdemokratisches Lesepublikum, was nicht zuletzt im Rahmen der Naturalismusdebatte während des SPD-Parteitages von 1896 in Gotha zu einer kontroversen Diskussion führte. (nach: Siebenhaar, Klaus, "Landsberger, Hugo", in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982))

Quote:
"Der Herr Oberst, sagte der General mit zitternder Stimme, bringt mir da eben ein Papier, das einer Deiner Herren Kameraden diesen Morgen auf dem Treppenflur seines Hauses fand. Es ist ein Aufruf der Arbeiterpartei, dessen letzte Unterschrift Deinen Namen nennt. Sieh her, hier steht es schwarz auf weiß: Friedrich Graf von der Haiden."

"Ich weiß es," sagte Friedrich ruhig und breitete den Aufruf, den er mitgebracht. vor den erstaunten Männern aus.

"Du hast es also schon erfahren, fuhr der General fort, nun, es giebt in Preußen keinen Zweiten Deines Namens. Dieser Aufruf hier ist anläßlich der Stadtverordnetenwahlen erlassen worden. Ich bin nun der Meinung, daß hier mit einem alt-adligen Namen ein ruchloser Mißbrauch getrieben worden ist, der auf der Stelle inhibiert und schwer bestraft werden muß. Es wundert mich im höchsten Grade. Dich so ruhig zu sehen, da Du Deinen Namen unter dem Aufruf einer revolutionären Banditengesellschaft prangen siehst".

"Auch ich, Herr Lieutenant, sagte der Oberst, bin äußerst erstaunt, einen jungen Offizier, der seinen Namen derart beschimpft findet, so wenig Entrüstung und Erregung über das ihm Zugestoßene äußern zu sehen."

"Herr Oberst, sagte Friedrich sich hoch aufrichtend, einen Offizier sehen Sie in mir nicht mehr. Das Schreiben, in dem ich meinen Abschied, nahm, hat in diesem Augenblick seinen Bestimmungsort schon erreicht. — Was den Aufruf betrifft, so bekenne ich mich zu seinem Letztunterzeichneten."

Ein Blitzstrahl. zwischen den beiden Männern in die Erde gefahren, hätte sie nicht entsetzter aufspringen gemacht, als das, was sie eben vernahmen. Der General stürzte auf Friedrich zu, packte ihn am Arm und, ihn mächtig schüttelnd, rief er: "Bube, Du bist wahnsinnig, wahnsinnig bist Du!" — Mit einem Ruck befreite Friedrich seinen Arm und einen Schritt zurücktretend, sagte er: "Vater, vergiß nicht, mit wem Du redest." —
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