01-19-2018, 03:30 AM | #1351 | |
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- Ignoriere die Wissenschaft auf deine eigene Gefahr hin. - Das, was du siehst, ist nie die ganze Wahrheit. - Jedem klar denkenden Menschen mit minimaler S/F-Erfahrung ist klar, wie der Hase hier läuft, aber lass es mich trotzdem auf 60 Seiten detailliert beschreiben. - Was zur Hölle sollte das denn?! Kategorie 2 gefällt mir davon am besten. Ich hatte gehofft, dass mir auch das eine oder andere aus der letzten Kategorie gefällt oder mich wenigstens zum Nachdenken anregt, das war aber leider nicht der Fall. Ich habe nun jedenfalls noch mit dem recht dicken TerroHuman Future History Omnibus angefangen. Der scheint vom Charakter her ähnlich wie die S/F-Anthologie zu werden, aber vielleicht hilft mir ja das gemeinsame Erzähluniversum ein wenig weiter. |
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01-19-2018, 06:59 AM | #1352 |
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Ich habe Rudy Ruckers Ware Tetralogy auf der Hälfte des dritten Buches aufgegeben. Die Menge an bewusstseinsverändernden Drogen, die notwendig gewesen wäre, um der Geschichte weiter mit Vergnügen zu folgen, erschien mir unangemessen hoch. Und das sage ich als jemand, der an der Illuminatus!-Trilogie von Shea und Wilson durchaus Freude hatte.
Teilweise mag das daran liegen, dass ich Cyberpunk nicht so besonders mag. Mehrheitlich liegt das aber an der grottenschlechten Lesbarkeit des mit erfundenem Slang-Vokabular hochgradig durchsetzten Textes, an dem Mangel an Sympathieträgern auf allen Seiten der chaotischen Handlung sowie an dem stetig ansteigenden Surrealismus, der dann irgendwann meine Leidensgrenze sprengte. Dabei ist die Thematik - künstliches Bewusstsein und künstliches Leben, oder vielmehr die Frage danach, was Bewusstsein und Leben sind - gar nicht uninteressant. Allein, in dieser Umsetzung hat mir das überhaupt nicht gefallen. |
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01-24-2018, 10:19 AM | #1353 |
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Ich mag das Superhelden-Genre eigentlich so gar nicht. Und vielleicht gerade deshalb ist Mur Laffertys Playing For Keeps das seit langem unterhaltsamste Buch, das ich gelesen habe und neben Alexandra Erins Star Harbor Nights die einzige Superhelden-Erzählung, die mir so richtig gefällt.
Klar, es lassen sich sowohl in technischer als auch literarischer Hinsicht problemlos Kritikpunkte finden - vom unzureichenden Lektorat (hauptsächlich erkenntlich an fehlenden Wörtern im Text), über die etwas repetitive Handlungsstruktur, das unvermittelte Auftauchen von Dämonen, die Hauptfigur, die sich als deutlich mächtiger herausstellt als anfänglich gedacht (und etwas mächtiger als es der Erzählung gut tut) bis hin zu der trotz ihrer generellen Stärke bisweilen überraschend schwächelnden Charakterdarstellung. Über die doch sehr amateurhaft-stümperisch wirkenden Titelbilder zu den einzelnen Episoden schweigen wir lieber gleich ganz... Und trotzdem machte mir das Buch von vorn bis hinten Spaß. Die Superbösewichte sind böse. Die Superhelden prinzipiell auch. Die Superkräfte der von allen Seiten herablassend behandelten Protagonisten sind so lächerlich drittklassig wie sie sich als nützlich erweisen, wenn man sie nur richtig einsetzt. Und das stellt sich dankenswerterweise nicht etwa heraus, weil die Protagonisten zufällig in Situationen stolpern, wo ihnen justamente dieses oder jenes Talent aus der Patsche hilft, sondern weil einige der Leute um die Titelheldin Keepsie in der Lage sind, kreativ zu denken. Nachdem ich an Laffertys Kurzgeschichte Her Side so recht keinen Gefallen gefunden hatte, bin ich daher froh, dass ich ihr eine zweite Chance gegeben habe. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass mir auch Marco and the Red Granny und die Afterlife-Serie gefallen. |
02-12-2018, 07:25 AM | #1354 | |
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Marco and the Red Granny war kurzweilig aber etwas vorhersehbar. An die Afterlife-Serie komme ich auch nach eineinhalb Büchern noch nicht so recht heran, aber so schlecht ist sie nun auch wieder nicht, und bei fünf oder sechs Teilen in der Serie besteht ja noch Hoffnung auf Verbesserung. :-) |
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02-16-2018, 03:21 AM | #1355 | |
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H. Beam Pipers Terro-Human Future History bleibt für mich ebenfalls durchwachsen. The Cosmic Computer, die Verlängerung der Kurzgeschichte Graveyard of Dreams, war zwar etwas vorhersehbar aber prinzipiell spannend und unterhaltsam. Mit Space Viking kann ich hingegen wieder nichts anfangen. |
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02-20-2018, 03:46 AM | #1356 | |
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Diese Einschätzung trifft auf A Slave is a Slave leider nur teilweise zu. Also der erste Teil stimmt. Der zweite nicht. Die Geschichte kommt als zynische Abrechnung mit übertriebenem linksliberalen Gutmenschentum daher und hat darüber hinaus bedauerlicherweise nichts zu bieten. |
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02-28-2018, 04:01 AM | #1357 |
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Ich glaube, die Graustark-Serie von George Barr McCutcheon werde ich wohl nach dem in gnadenvoller Kürze anstehenden Ende der Lektüre des ersten Bandes nicht weiter verfolgen und die restlichen Bände ungelesen von meinem eReader löschen.
Gott, was für ein verschwurbelter Mist! OK, in mehr als 100 Jahren ändern sich die Literaturgeschmäcker, aber bei diesem Werk ist mir ernsthaft unbegreiflich, wie es zu seiner Erscheinungszeit ein Bestseller werden konnte. Die Handlung ist an den Haaren herbeigezogen, die Charaktere sind - ob Freund ob Feind - so unglaubwürdig und unsympathisch übertrieben gezeichnet, dass das Buch glatt als seine eigene Satire durchgehen kann, und sprachlich macht die Sache auch nicht viel her. Gut, wenn man all die endlosen Textpassagen gestrichen hätte, die sich dem emotional überfrachteten Innenleben des Erzählungspersonals widmen, wäre eventuell eine leidlich brauchbare Kurzgeschichte herausgekommen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Figuren nur deshalb nicht ständig von ihren überschwänglichen Gefühlen übermannt in hysterischen Ohnmächten oder Nervenzusammenbrüchen zu Boden gehen, weil ihre kernig-pseudodeutschen Naturen das von Hause aus verbieten. Mit der Gaenor-Serie von Jonathan Feinstein bin ich da schon zufriedener. Zwar ist diese Fantasy-Serie ein wenig amateurhaft geschrieben und hat insbesondere im ersten Band The Red Light of Dawn die eine oder andere, dem Enthusiasmus des Autors geschuldete, Länge. Dafür sind die Charaktere interessant, das World-Building zumindest unterhaltsam und mit seiner Orientierung am 18./19. Jahrhundert (ohne Dampfmaschinen und Schwarzpulver) eine Abwechslung vom Mittelalter- und Steampunk-Einerlei, und das Magiesystem aufgrund seiner wissenschaftlich-alchemistisch angehauchten Basis erfrischend anders. Ich hoffe zwar, dass die im zweiten Band The Black Cloud of Noon gerade frisch erwähnten Antagonisten nicht zu simpel gestrickt daherkommen, aber selbst wenn diese Hoffnung enttäuscht werden sollte, werde ich mich voraussichtlich weiter gut unterhalten fühlen. |
03-02-2018, 03:47 AM | #1358 |
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Joseph Sheridan LeFanus Carmilla ist klassische gothic-angehauchte Horrorkost. Zumindest aus meiner (heutigen) Sicht sticht sie weder sprachlich noch erzählerisch hervor und ist zudem von Anfang bis Ende überaus vorhersehbar.
Das mag zu ihrem Erscheinungsdatum noch nicht der Fall gewesen sein, und ebenso kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Geschichte den damaligen Zeitgeschmack exakt traf - nicht umsonst gehört sie zu den einflussreichsten Erzählungen des Genres. Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichte aus meiner Sicht nicht gut gealtert ist. Aus literaturgeschichtlicher Sicht war die Lektüre aber allemal interessant. |
03-20-2018, 05:13 AM | #1359 | ||
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Ich bin mit dem Buch noch nicht ganz durch, aber ich bin mir auch derzeit noch unschlüssig, ob ich mir die beiden Fortsetzungen, Green Mars und Blue Mars, wirklich antun soll. Das Thema ist ja nicht uninteressant, aber dessen Behandlung durch den Autor lässt doch einiges zu wünschen übrig... Quote:
Der Plot-Twist am etwas zu sehr auf Friede-Freude-Eierkuchen gebürsteten Ende der Geschichte war zwar vorhersehbar, passte aber gut in den Rahmen der Gesamterzählung. (Korrektur: wir treffen dann doch noch auf Schwarzpulver, Dampfmaschinen und sogar die ersten Verbrennungsmotoren.) Die Wahl zwischen Feinsteins Pangea- und Terralano-Serien als Folgelektüre gewann dann letztere haushoch (you had me at "first contact"). Deren erster Teil Agree to Disagree ist humorige Erstkontakt-S/F, die mir mal wieder so richtig Spaß macht und sich flüssig hintereinander weg liest. Ich würde mir zwar gelegentlich ein klein wenig mehr Charakterentwicklung wünschen, aber das ist in diesem Fall Meckern auf hohem Niveau, da die Charaktere keine Pappaufsteller sind und sich bisher sehr gut in die flott voranschreitende Handlung einbetten. |
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04-09-2018, 09:07 AM | #1360 | |
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Mobil lese ich derzeit Peter F. Hamiltons Mindstar Rising, seinen ersten Roman um den Psi-aktiven Privatdetektiv Greg Mandel. Nachdem mir die Novelle The Suspect Genome mit demselben Protagonisten überhaupt nicht gefiel, weil sie kein rechtes Ende hatte und Mandel hier ein rücksichtsloser Arsch ohne große sympathieerzeugende Charakterzüge war, wollte ich der Serie doch noch eine zweite Chance lassen. Ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, ob das wirklich eine gute Idee war. Die Hintergrundgeschichte eines Groß Britanniens in naher Zukunft, welches von 10 Jahren Maoismus und den Folgen der globalen Erwärmung tiefgreifend geschädigt wurde, erscheint mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte ist für meinen Geschmack zu Cyberpunkig, und so richtig mag ich Greg Mandel immer noch nicht, obwohl er hier schon deutlich weniger unsympathisch ist als in The Suspect Genome. Aber im Augenblick ist die Sache interessanter als sie zähflüssig ist, daher bleibe ich hier erst einmal dran. |
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04-09-2018, 10:22 AM | #1361 | |
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Danke übrigens für deine fortlaufenden Erörterungen. Ich komme in dem Bereich kaum noch zum Lesen. "Little Fuzzy" hatte ich alledings irgendwann auch mal am Wickel und fand es auch sehr lesbar. |
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04-18-2018, 03:33 AM | #1362 | |
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Leider geht Teil 2 der Greg-Mandel-Reihe, A Quantum Murder so los, wie Teil 1 losging, und nicht wie er endete. Ich hoffe, dass sich die Zähflüssigkeit diesmal etwas früher gibt... |
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04-18-2018, 12:49 PM | #1363 | |
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04-18-2018, 02:04 PM | #1364 |
Cambrian crab
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Great North Road hat für mich als Hörbuch funktioniert. Ich glaube, wenn ich es gelesen hätte (wie ursprünglich geplant), hätte ich vielleicht auch irgendwann die Geduld verloren. Ich habe hier auch noch eine seiner Trilogien, die ich nicht gelesen habe...
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04-19-2018, 01:33 AM | #1365 |
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A Quantum Murder habe ich vor zwanzig Jahren mal gelesen. Hat mir damals gut gefallen, wenn ich mich recht entsinne. Allerdings habe ich seitdem nie wieder was von Hamilton gelesen.
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