Buchclub Extra: Die Lese-Challenge 2020 & Bücher-Blog

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Und leider schon abgebrochen. Ich hatte dem Ganzen drei Tage eine Chance gegeben, aber die Geschichte kommt einfach nicht in Fahrt, der Inhalt interessierte mich leider so gar nicht und heute nahm die Geschichte noch eine Wendung, die mich noch weniger interessierte, was ich gar nicht für möglich gehalten hätte.

Oh weh. Ich lese ja auch wenig High Fantasy (außer Game of Thrones), aber dass es so schlimm ist... Ich habe noch ein Buch von dieser Autorin auf Halde, das sie unter ihrem richtigen Namen veröffentlicht hat, es ist Urban Fantasy, vielleicht werde ich es dieses Jahr doch einmal damit versuchen.

Ich kannte den Sprecher schon aus anderen Produktionen, leider spricht er selbst die ödesten Sachverhalte übermäßig betont und langsam, was gerade bei diesem Werk dem Ganzen den Todesstoß gibt.

Um mir diesen Sprecher anzutun, muss es mich schon wirklich sehr interessieren. Ich plädiere, dass man dir das Ehrenkreuz für deine Duldsamkeit verleiht, was deutsche Hörbücher angeht.

[Marrella]

Challenge: British Science Fiction Association Award
Challenge: Arthur C. Clarke Award

China Miéville: The City and the City - SF/Fantasy, 4 Sterne

Zwei Städte - geeint und doch entzweit. Die Bewohner werden erzogen, einander nicht zu sehen. Das unerlaubte Betreten der jeweils andere[n] Stadt zieht schwerste Strafen nach sich. Ein ganz alltägliches Szenario für Kommissar Borlú. Eines Tages wird in Borlús Stadt eine Frauenleiche gefunden. Der Mord stellt ihn vor ein Rätsel. Denn die Tote hätte niemals in seiner Stadt auftauchen dürfen. Offenbar hat der Mörder gegen die Regeln verstoßen: Er hat die Leiche von der einen Stadt in die andere geschafft, ohne Alarm auszulösen. Will Borlú den Fall lösen, bleibt ihm nur ein einziger Weg: Er muss allein in die verbotene Zwillingsstadt, um das Ungesehene sichtbar zu machen.

goodreads

Ich habe endlich das erste Buch für meine beiden anderen Challenges beendet (und es zählt gleich für beide), denn Die Stadt und die Stadt hat 2009 den BSFAA und 2010 den Arthur C. Clarke Award gewonnen. Auf meinem TBR befand es sich schon seit geraumer Zeit, ich habe mir deshalb das Audible-Hörbuch zu meiner Kindle-Ausgabe geleistet und bereue es nicht. Auch wenn es letztendlich nicht ganz für fünf Sterne gereicht hat, gehört es zu den ungewöhnlichsten Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen oder gehört habe. Obwohl ich wusste, dass es mit einem Mord beginnt, hatte ich keinen SF-Krimi erwartet, aber es ist nichts anderes als das. Die Ermittlungen finden hier in einem sehr originellen Setting statt, der Fall ist interessant und die Lesung ist wirklich sehr gut, wenn man sich einmal an John Lees Stimme und Rhythmus gewöhnt hat. Mir macht es definitiv Lust auf mehr von diesem Autor und auch von diesem Sprecher.

[Marrella]

Diese Woche habe ich noch zwei andere Bücher beendet, nämlich Recursion von Blake Crouch und Hawking in der Nussschale von Florian Freistetter.

Recursion, das im März unter dem deutschen Titel Gestohlene Erinnerung erscheint, wird vermutlich mein Highlight des Monats Februar werden. Es ist eine Achterbahnfahrt mit einem relativ langen Setup, doch was danach kommt, entschädigt definitiv für den eher langsamen Aufbau des Spannungsbogens. Neugierig macht es von Anfang an, man fragt sich, was es mit diesen falschen Erinnerungen auf sich hat, die wie eine Seuche um sich greifen. Die Erklärung war nicht das, womit ich gerechnet hatte, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich es in diesem Fall besser fand, das Buch zu lesen als es zu hören, weil es ziemlich viele Zeitsprünge beinhaltet. Ich fand es sehr gut konstruiert, und die Figuren waren dreidimensional genug, um das Interesse an ihnen nicht zu verlieren. Ich werde auf jeden Fall mehr von diesem Autor lesen.

Florian Freistetters Büchlein (bei ca. 100 Seiten im Kleinformat kann man kaum von einem Wälzer sprechen) hat mir ebenfalls gut gefallen, allerdings war es dann doch irgendwie zu kurz, um dem großen Physiker wirklich gerecht zu werden. Nicht, dass ich tatsächlich alles verstanden hätte, aber Freistetter versteht es, auch dem Nicht-Physiker-Leser Hawkings Kosmos näher zu bringen. Immerhin hat er es verstanden, sich nicht zu verzetteln, sondern sich weitestgehend auf ein Thema zu beschränken, nämlich auf schwarze Löcher und die Hawking-Strahlung. Man nimmt immer irgendetwas mit, egal ob man sein Blog oder seine Bücher liest.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Recursion, das im März unter dem deutschen Titel Gestohlene Erinnerung erscheint, wird vermutlich mein Highlight des Monats Februar werden.

Das habe ich auch gerade gesehen, dass es das Buch bald in Deutsch gibt, hoffentlich dann schnell als Hörbuch. Blake Crouch scheint ein Garant für interessante Geschichten zu sein, Dark Matter war eins der Jahreshighlights 2018 für mich.

[hamlok]

Read

Der Biss der Schwarzen Witwe (Simon Thorn #4) by Aimee Carter (Audio, Audible, Fantasy, ****)

Auch der 4. Teil der Simon-Thorn/Animox-Reihe hat mir wieder gut gefallen. In dieser Jugend-Geschichte geht es ja um Menschen, die sich in Tiere verwandeln können. Leider gibt es diese Reihe als deutsches Hörbuch nur gekürzt, die englische Fassung war aber aufgrund des Sprechers auch keine Alternative. Der nächste Teil ist für ein halbes Guthaben bereits gekauft.

Der Schüler des Geisterjägers (The Last Apprentice / Wardstone Chronicles #1) by Joseph Delaney (Buch, Papier, Fantasy, ****) goodreads

Interessante Geschichte um einen Lehrling, der sich recht widerwillig als Geister- bzw. Hexen-Jäger ausbilden lässt. Obwohl sprachlich das Buch eher im Jugendbereich anzusiedeln ist, fand ich die Geschichte und vor allem die Wesen mit dem es der junge Thomas Ward zu tun bekommt echt gruselig.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

[B]Der nächste Teil ist für ein halbes Guthaben bereits gekauft.

Eine vermutlich dumme Frage meinerseits: Muss man die halben Guthaben immer paarweise einlösen (wie ich es bisher bei Bedarf gemacht habe), oder bleibt die zweite Hälfte stehen, wenn man nur ein Hörbuch für ein halbes Guthaben ersteht?

Interessante Geschichte um einen Lehrling, der sich recht widerwillig als Geister- bzw. Hexen-Jäger ausbilden lässt. Obwohl sprachlich das Buch eher im Jugendbereich anzusiedeln ist, fand ich die Geschichte und vor allem die Wesen mit dem es der junge Thomas Ward zu tun bekommt echt gruselig.

Das habe ich vor mehreren Jahren mal als Hörbuch gehört, hat mir damals ziemlich gut gefallen. An Details kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Eine vermutlich dumme Frage meinerseits: Muss man die halben Guthaben immer paarweise einlösen (wie ich es bisher bei Bedarf gemacht habe), oder bleibt die zweite Hälfte stehen, wenn man nur ein Hörbuch für ein halbes Guthaben ersteht?

Die zweite Hälfte bleibt erhalten, du musst also nicht auf ein ganzes Guthaben kommen.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Die zweite Hälfte bleibt erhalten, du musst also nicht auf ein ganzes Guthaben kommen.

Oh, vielen Dank, das hat mich schon länger beschäftigt. Habe es gleich mal ausprobiert, so viele Hörbücher für ein halbes Guthaben habe ich nicht auf meinem Merkzettel. Kannst du etwas empfehlen für die 2. Hälfte?

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Oh, vielen Dank, das hat mich schon länger beschäftigt. Habe es gleich mal ausprobiert, so viele Hörbücher für ein halbes Guthaben habe ich nicht auf meinem Merkzettel. Kannst du etwas empfehlen für die 2. Hälfte?

Da halbe Guthaben meist auch gekürztes Hörbuch bedeutet habe ich davon nicht allzu viele. Dieses habe ich zwar dort nicht gekauft, ist aber auf jeden Fall zu empfehlen:

Matt Haig: Ich und die Menschen

Wenn du so 54 Stunden Zeit hast , könntest du dir auch The Stand anschauen. Ich selber traue mich da nicht ran.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

Da halbe Guthaben meist auch gekürztes Hörbuch bedeutet habe ich davon nicht allzu viele. Dieses habe ich zwar dort nicht gekauft, ist aber auf jeden Fall zu empfehlen:

Matt Haig: Ich und die Menschen

Das habe ich im Regal stehen, zu meiner Schande immer noch ungelesen. Das sollte ich dieses Jahr wirklich lesen.

Wenn du so 54 Stunden Zeit hast , könntest du dir auch The Stand anschauen. Ich selber traue mich da nicht ran.

Ich fürchte, das habe ich erst kürzlich (als Hardcover) aussortiert. Habe ich irgendwann in den 80ern gelesen, wenn ich mich recht erinnere. Damals fand ich es gut, allerdings hat es so ziemlich die lahmste Auflösung aller Stephen-King-Bücher.

Aber danke trotzdem für die Tipps , ich werde mich bei Gelegenheit mal ein bisschen umschauen bei den Angeboten für ein halbes Guthaben.

[hamlok]

Es ist Wochenende und zeit für einen neuen Eintrag.

Read

Der Opiummörder (Thomas De Quincey #1) by David Morrell (Audio, Audible, Historical Fiction, ****)

1854, London: Ein grausamer Ritualmörder versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Detective Shawn Ryan verdächtigt den opiumsüchtigen Schriftsteller Thomas de Quincey. Mit seiner Abhandlung "Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet" hatte dieser kurz zuvor einen Skandal ausgelöst und seinen Ruf als Enfant terrible gefestigt. Als sich Ryans Verdacht als falsche Fährte erweist, schließen sich die beiden zu einem kongenialen Ermittlerpaar zusammen. Schon bald führen ihre Nachforschungen in höchste politische Kreise und in die Schattenwelt des Opiumschmuggels.

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Interessantes, gut geschriebenes Buch, welches die historische Figur Thomas De Quincey in eine kriminalistische Handlung einbettet. Ich fand das Setting stimmig und der Autor ließ einige geschichtliche Details in die Story einfließen ohne sie damit zu überladen. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich unbedingt auch noch den nächsten Teil hören möchte, aber der Autor hat mich auch hier wieder positiv überrascht. Zur Erinnerung sein erster Roman war die Vorlage für die Rambo-Reihe.

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Ich gucke ja manchmal bei der Onleihe herein, um zu schauen, was gerade in dem Moment verfügbar ist. In diesem Fall habe ich das Hörbuch Sleeping Beauties von Stephen King ausgewählt, einfach um zu schauen, ob mich King mit diesem Buch vielleicht mehr überzeugen kann als mit anderen Werken. Versteht mich nicht falsch, ich finde King ist ein sehr guter Autor, aber seine Geschichte sind mir oft viel zu ausufernd und depremierend. Was mich jetzt auch wieder nach etwa einer Stunde hören etwas stört, ist die Begrenztheit auf ein Weißes Amerika innerhalb einer Kleinstadt, wie wir es aus schon vielen Geschichten Kings kennen. Auch die Charaktere sind wiedereinmal typisch. Ich werde noch ein bisschen weiterhören, ob mich das Ganze für insgesamt 27 Stunden packen kann, ich habe da aber so meine Zweifel.

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Niemalswelt by Marisha Pessl ->goodreads

Da ich immer noch ausreichend Guthaben bei Audible habe, habe ich mir schon mal ein Hörbuch ausgewählt, was ich empfohlen bekommen habe, von dem ich aber sonst noch nicht viel gehört habe. Die mir unbekannte Sprecherin klingt in der Probe angenehm, das könnte etwas werden.

[Marrella]

Originally Posted by hamlok

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Ich gucke ja manchmal bei der Onleihe herein, um zu schauen, was gerade in dem Moment verfügbar ist. In diesem Fall habe ich das Hörbuch Sleeping Beauties von Stephen King ausgewählt, einfach um zu schauen, ob mich King mit diesem Buch vielleicht mehr überzeugen kann als mit anderen Werken.

Ja, für so was ist die Onleihe richtig gut. Ich versuche es gerade mit Marc Elsbergs Zero, das ich gestern spontan ausgeliehen habe. Blackout hat mir ja nicht so besonders gefallen, das fand ich streckenweise richtig öd. Zero finde ich nach zwei Stunden hören schon besser, wobei ich sagen muss, dass Elsbergs Schreibstil mir insofern nicht sonderlich liegt, als er dazu neigt, seine Figuren vor allem mit Äußerlichkeiten zu beschreiben. Na ja, zum Teil klingt es ein bisschen wie Schulaufsatz. Mal sehen, ob es mich irgendwann nervt, allerdings kommt die Handlung langsam in Fahrt. Steffen Groth als Sprecher wird aber auch nicht unter meinen Top 10 landen, eher weit gefehlt. Bisweilen finde ich, er klingt, als übe er für einen Vorlesewettbewerb.

Stephen King kann mich in letzter Zeit nicht mehr wirklich überzeugen, ich denke, meine King-Hochphase hatte ich in den 80ern und 90ern, die ist vorbei. Ich finde ihn ebenfalls zu langatmig in seinen Beschreibungen, und ich glaube, er hat immer noch nicht gelernt, wie man einen guten Schluss schreibt. Vielleicht bin ich langsam aber auch nur einfach alt und mäkelig.

[hamlok]

Originally Posted by Marrella

Stephen King kann mich in letzter Zeit nicht mehr wirklich überzeugen, ich denke, meine King-Hochphase hatte ich in den 80ern und 90ern, die ist vorbei. Ich finde ihn ebenfalls zu langatmig in seinen Beschreibungen, und ich glaube, er hat immer noch nicht gelernt, wie man einen guten Schluss schreibt. Vielleicht bin ich langsam aber auch nur einfach alt und mäkelig.

Und was auch nervt, immer wenn man denkt es geht mit der Geschichte voran, werden wieder neue Charaktere mit ihrer eigenen kleinen Geschichte eingeführt.

Ich glaube das führt nur zu einem weiteren Ärgernis und dafür ist es mir einfach zu lang. Selbst die sehr gut besprochenen Werke von King sind nicht wirklich meins und es gibt keine Geschichte nach meiner Ansicht, die nicht durch eine kräftige Kürzung irgendwie besser wäre.

Ich versuche es gerade mit Marc Elsbergs Zero, das ich gestern spontan ausgeliehen habe. Blackout hat mir ja nicht so besonders gefallen, das fand ich streckenweise richtig öd.

Blackout war ja sehr beliebt, ich fand es auch langweilig und das Thema hätte nach meiner Meinung viel besser umgesetzt werden können. Zero wird als Nachfolger eher schlecht besprochen, vielleicht ist es dann für uns besser.

[Marrella]

Beendet

Diese Woche habe ich tatsächlich drei Hörbücher beendet, eins davon hatte ich allerdings schon Anfang Januar angefangen und im Auto gehört. So viel dazu, wie viel Zeit ich im Auto verbringe.

Im Gegensatz zu Hamlok habe ich mein Buch aus der Challenge beendet, es ist mir aber nicht sonderlich schwer gefallen, auch wenn es dann doch nicht ganz zu vier Sternen gereicht hat. Euphoria von Lily King fand ich vom Genre her schwer einzuordnen, ich habe mich schließlich für "historischer Roman" entschieden, da das meiste davon irgendwann in den 30er Jahren spielt. Es ist ein sehr figuren-zentriertes Buch, was mir gut gefallen hat, wobei die Liebesgeschichte zwischen den beiden Anthropologen zwar von Anfang an präsent war, aber dann doch nicht die zentrale Rolle gespielt hat. Der Handlungsort ist Neuguinea, wo die amerikanische Anthropologin Nell Stone zusammen mit ihrem Ehegatten einen Eingeborenenstamm erforscht. Der Göttergatte ist neidisch auf seine Frau, weil diese bereits ein erfolgreiches Buch geschrieben hat und er nicht. In die angespannte Situation zwischen den Eheleuten platzt Andrew Bankston, ebenfalls Anthropologe, mit seiner traumatischen Vergangenheit.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet hatte, es war jedoch alles in allem eine durchaus positive Überraschung und überdies eine gute Hörbuchproduktion. Gelesen wurde es im Wechsel von Simon Vance und Xe Sands, wobei Vance mir durchweg etwas besser gefallen hat. Das Thema, das sich durch die Geschichte zieht, fand ich ebenfalls interessant genug, um jeden Abend gern weiter zu hören. Frauen in der Wissenschaft waren in den 30er Jahren ja noch nicht die Regel, das war ein absoluter Pluspunkt für dieses Buch. Man erfährt auch so einiges über die Gepflogenheiten der Eingeborenen, unter denen die Protagonisten leben, deren Gebräuche von seltsam bis ziemlich barbarisch reichen. Ich werde es bestimmt irgendwann noch einmal hören.


Craig Childs' Atlas of a Lost World: Travels in Ice Age America war ebenfalls nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber solange ich nicht enttäuscht werde, ist alles gut. Ein Buch über die Eiszeit hatte ich mir schon lange gewünscht, aber bisher nie das passende gefunden. Dieses hier ist eine ungewöhnliche Mischung zwischen populärwissenschaftlichem Sachbuch und Reiseerzählung, es geht in erster Linie darum, wie die ersten Amerikaner über die Beringstraße (oder auch nicht) nach Nordamerika eingewandert sind und wie sie gelebt haben. Der Autor folgt ihnen auf ihren Spuren und macht daraus eben dieses "Reisetagebuch", was ihm durchweg gut gelungen ist. Dem Hörbuch hätte ein professioneller Sprecher zwar gut getan, aber letztendlich hat der Autor sich wacker geschlagen, da habe ich schon schlechtere Autorenlesungen gehört.

Das dritte Hörbuch, das ich beendet habe, ist Black River von Dean Koontz. Dieser Autor ist mir vom Namen her schon länger bekannt, ich kann mich allerdings nicht erinnern, schon einmal etwas von ihm gelesen zu haben. Sein bevorzugtes Genre sind Thriller mit Horrorelementen, was ich ab und zu ganz gern in die Hand nehme, aber eben nicht oft. Black River ist eine Novelle, die ursprünglich in einem Krimi-Magazin erschienen ist. Es geht um einen Drehbuchautor, der in dem kleinen Nest namens Black River Station macht und bald darauf feststellen muss, dass irgendetwas ihn dort festhält und er nicht weiterfahren kann. Ein nettes Häppchen für zwischendurch und drei Sterne wert. Gelesen wurde es von Scott Brick, den ich eigentlich sehr mag, aber bei diesem Stück muss ich seinen Kritikern Recht geben: Er klang irgendwie pompös.

[Marrella]

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Ich lese und höre derzeit mal wieder absolut chaotisch, habe mir als Buch vor dem Schlafengehen aber zur Abwechslung ein altes Lieblingsbuch hervorgeholt: Bernhard Kegels Ölschieferskelett, das mir auch nach gut 25 Jahren immer noch supergut gefällt. Wer es nicht kennt: Es geht darum, dass in der Grube Messel, die für ihre Fossilien aus dem Eozän berühmt ist, ein menschliches Skelett mit Armbanduhr und Zahnkronen gefunden wird. Wohlgemerkt keine Leiche, die in die Grube geschubst wurde, sondern ein in den 49 Millionen Jahre alten Ölschiefer eingebettetes Skelett.

Mein neues Hörbuch beim Autofahren ist Stefan Kleins We Are All Stardust - Interviews mit bekannten und weniger bekannten Wissenschaftlern, das eignet sich prima, um in kleinen Häppchen im Auto gehört zu werden.

Aus der Onleihe habe ich vorgestern Zero von Marc Elsberg ausgeliehen, zu dem ich weiter oben schon kurz etwas gesagt habe. Inzwischen bin ich knapp zur Hälfte durch, es ist immer noch spannend genug, um weiter zu hören, auch wenn ich finde, dass Elsberg nicht besonders gut schreibt. Handwerklich finde ich das Buch wenig besser als Blackout, allerdings gelingt es ihm hier besser, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten.

Last but not least höre ich Eine unberührte Welt von Andreas Eschbach, mit dem ich heute Abend wohl noch fertig werden werde. Eschbach gehört zu meinen Lieblingsautoren, und die Kurzgeschichten in diesem Sammelband gefallen mir gut bis sehr gut. Dieses halbe Guthaben bei Audible war definitiv gut angelegt. Inzwischen habe ich auch ein paar Kandidaten für das zweite halbe Guthaben ausgespäht, die ich mir aber noch näher anschauen muss.