11-06-2011, 06:11 AM | #1 |
Resident of Silent Hill
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Verlage wollen Lehrer-PCs scannen!
Der Schultrojaner ist eine Schnüffel-Software, die auf mindestens einem Prozent aller Schulrechner installiert werden soll. Dieses Programm soll überwachen, ob sich auf dem Schul-Computer Material befindet, das kopiert wurde und mit dem gegen das Urheberrecht verstoßen wurde.
http://www.chip.de/news/Schultrojane..._52575788.html http://www.fr-online.de/wissenschaft...,11088832.html Wenn das eingeführt wird, sind wir ja von 1984 oder Bladerunner nicht mehr weit weg. Traurig, dass es überhaupt Leute gibt, die sich das ausdenken und dass es Leute gibt, die das politisch absegnen ... |
11-07-2011, 04:42 AM | #2 | |
Zealot
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Da kann ich ja nur drüber lachen. Als Partner einer Lehrerin kenne ich ja den Zustand der Rechner an Schulen. Da können die ruhig ihre komische Software drauf installieren. Praktisch alle Lehrer verwenden ihre eigenen privaten Rechner, da die Mühlen in der Schule derart unbrauchbar sind, dass es irgendwo zwischen "lächerlich" und "zum Heulen" ist. Wenn die also diese uralten, teilweise mit Windows 98 ausgestatteten Nichtsnutz-Rechner durchsuchen wollen...warum nicht? Sie werden da eh nichts drauf finden. Und das auch nur, falls ihr komischer Trojaner überhaupt auf solchen Betriebssystemen läuft. (Prinzipiell sehe ich natürlich hier die DRM-Thematik und sehe das prinzipiell auch sehr kritisch; aber gerade in diesem Fall ist es wirklich lachhaft, da die IT-Ausstattung an Schulen wie gesagt so primitiv ist und zu gefühlten 98% auf der Privatausstattung der Lehrer beruht) Entscheidend ist in dem Fall der folgende Satz: Quote:
Last edited by Torwan; 11-07-2011 at 04:45 AM. |
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11-07-2011, 03:56 PM | #3 |
Zealot
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Ich denke nicht das ausschliesslich die "Schulrechner" als solche das Ziel dieses "Schultrojaners" sind. Vermutlich geht es auch um die Server der Lernplattformen der Schulen. Diese werden immer ausgiebiger zum Austausch von Aufgabenmaterial und als Forum genutzt. Ob da dann auch mal ein engagierter Lehrer aus NRW Teile eines Lehrbuchs aus sagen wir mal Hessen zur Bearbeitung durch seine Schüler einstellt dürfte die Verlage mehr interessieren wie die veralteten Rechner vieler Schulen.
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11-08-2011, 05:06 AM | #4 |
Zealot
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Die Masse des Austauschs findet zwischen Privatrechnern auf USB-Sticks und CDs statt. Zudem gibt es zahlreiche Plattformen im Internet, die Lehrermaterial anbieten und nicht unter irgendein Schulkontrolle stehen. Diese Schnüffelsoftware würde also höchstens irgendwelche offiziellen Plattformen töten, aber bei weitem nicht den Austausch von Material verhindern können. Nur die Kanäle würden sich ändern.
Das wäre auch alles kein Problem, wenn die Lehrer nicht ihr ganzes Zeug selbst kaufen müssten. Ich vergleiche das immer gerne mit meinem IT-Job und bin immer wieder fassungslos. Wäre ein Lehrer ein IT'ler, müsste er seinen eigenen Laptop, sein eigenes Telefon, sein eigenes Handy, seinen eigenen Schreibtisch und seinen eigenen Stuhl mit ins Büro bringen. Wenn man die Arbeitnehmer zwingt ihr eigenes Arbeitsmaterial zu kaufen anstatt es vom Arbeitgeber gestellt zu bekommen, muss man sich nicht wundern, wenn sie die Käufe aufteilen und sich dann gegenseitig aushelfen. |
11-08-2011, 08:18 AM | #5 |
The one and only
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Aber das würde ja bedeuten, dass die Schulbuchverlage auf die Bedürfnisse der Lehrer eingehen müssten und ein Angebot schaffen müssten, dass sich an den tatsächlichen Bedingungen am Markt orientiert.
Und wie "gut" Verlage darin sind, sehen wir ja im Belletristikbereich ... da ist es doch erheblich einfacher, seine Kundschaft zu kriminalisieren und unter Generalverdacht zu stellen. |
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11-09-2011, 03:31 AM | #6 |
Zealot
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Das ist natürlich immer der leichtere Weg. Dann sind nämlich "die Anderen" schuld und man muss selbst nichts machen. Der Weg muss erst gründlich scheitern, bevor ein Umdenken einsetzt.
Das ist eben das dumme an der Wirtschaft. Beispielsweise im Sport gibt es immer einen Sieger und einen Verlierer und man kann dieses "Attribut" nicht wegdiskutieren. In der Wirtschaft gibt es diese Klarheit nicht, weswegen wir immer wieder diese Hängepartien haben. |
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