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Old 12-15-2013, 12:57 PM   #6
hamlok
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Meine Liste:

1. The Casual Vacancy von Joanne K. Rowling *****

Hierbei handelt es sich um den ersten offiziellen Beitrag der britischen Autorin nach der Harry-Potter-Reihe und größer oder härter könnte der Schnitt kaum sein. Es handelt sich dabei weder um einen Jugendroman, noch um einen Krimi, wie man meinen könnte. Es beginnt zwar mit einem Todesfall, aber dieser war nicht krimineller Natur. In Folge dessen wird die Gesellschaft einer kleineren Gemeinde seziert, mit all ihren Fehlern und menschlichen Abgründen. Der Tote war die gute Seele der Gemeinde und im weiteren Verlauf der Handlung wird das Fehlen dieser Person zum einschneidenden Wendepunkt aller handelnden Personen.

Vor allem in der direkten unverblümten teilweise vulgären Sprache Rowlings sehe ich die Zäsur zu den vorherigen Werken. In Sachen Personenzeichnung und vor allem den authentischen Dialogen können nur wenige Rowling meiner Meinung nach das Wasser reichen. Für mich ist das eine hohe Kunst, die ich so bisher nur selten erlebt habe. Ich habe gerade unmittelbar davor „Der Ruf des Kuckucks“ , den unter Pseudonym geschrieben Krimi Rowlings gelesen, auch dort gibt es diese hervorragenden Dialoge, dass Ganze ist aber dort in einem milderen Ton und in den Rahmen einer Krimi-Reihe mit sympathischen Hauptfiguren platziert. Bei „The Casual Vacancy“ sucht man die positiven Momente eher vergebens, alles ist härter, deprimierender und ein gutes Ende sollte der Leser nicht erwarten. Mir hat es trotzdem gut gefallen, aber es ist eben keine Unterhaltungsliteratur im klassischen Sinne.

2. Todeshauch von Arnaldur Indriðason ****

Es handelt sich dabei um den 4. Teil der Kommissar-Erlendur-Reihe des isländischen Autors. In seinen Krimis geht es vor allem, um gesellschaftliche und soziale Aspekte, sowohl im gegenwärtigen Island als auch in der Vergangenheit. So wird die Geschichte um einen ungeklärten Knochenfund auf zwei Zeitebenen erzählt. Natürlich weiß der Leser sofort, dass die in der Vergangenheit angelegten Geschichte, um einen erschreckenden Fall häuslicher Gewalt, irgendetwas mit dem gegenwärtigen Fund der Knochen zu tun haben muss, es bleibt aber bis zuletzt spannend, wem diese Knochen wirklich gehören. Mir hat es gut gefallen, obwohl die Geschichte schon etwas düster und deprimierend daherkommt, zumal der Kommissar auch familiär einige Krisen zu bewältigen hat. Die erste Hälfte hätte für meinen Geschmack aber auch etwas mehr Geschwindigkeit haben können, das letzte Drittel war dann aber doch packend. Mir ist aber noch unklar, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

3. The Red Pyramid von Rick Riordan ****

The Red Pyramid ist der 1. Teil der Kane-Chronicles des Autors Rick Riordan, die sich mit der agyptischen Mythologie beschäftigt. Ähnlich wie in der Percy-Jackson-Reihe des Autors wird hier Geschichte auf locker leichte Art einem jugendlichen Publikum vermittelt.
Protagonisten sind hier die Geschwister Kane, Abkömmlinge einer alten Aqyptischen Familie, die auf der Suche nach ihrem entführten Vater zahlreiche Abenteuer zu bestehen haben, dabei etwas über ihre Herkunft erfahren und sich mit freundlich und feindlich gesinnten Göttern auseinandersetzen müssen.

Mir hat das Lesen wieder viel Spaß gemacht, obwohl man sich manchmal etwas mehr Tiefgang und weniger kämpferische Auseinandersetzungen wünscht, aber es ist eben auch ein Buch für ein jüngeres Publikum. Insgesamt fand ich Riordans Percy Jackson als Hauptfigur etwas sympathischer und die Geschichte interessanter konstruiert, hier wird doch etwas viel herum gehetzt. Ich werde aber sicherlich die Trilogie noch bis zum Ende verfolgen.

4. Der Zitronentisch von Julian Barnes ***

Der Zitronentisch beinhaltet Kurzgeschichten rund ums Altern, geschrieben auf hohem literarischen Niveau von Julian Barnes. Aber hier ist die Form meist besser als der Inhalt. Viele Geschichten konnten mich emotional nicht berühren, es gab aber zugegeben auch einige Perlen. Insgesamt daher ein durchwachsenes Leseerlebnis und eher für Personen zu empfehlen, die das Gesamtwerk von Julian Barnes kennenlernen wollen.

5. Wölfe von Hilary Mantel *****

Nachdem auch der 2. Teil ihrer historischen Roman-Trilogie rund um Thomas Cromwell und der Herrschaft Heinrichs des VIII mit dem Man-Booker-Preis, dem wohl wichtigste britische Literaturpreis ausgezeichnet wurde, bekamen Buch und Autorin auch hier einige Aufmerksamkeit.

Etwas Befürchtungen hatte ich schon dieses Buch zu lesen, ahnte ich doch, dieses Buch könnte eine zu unverdauliche Kost für mich sein. Das wurde auch gestützt von einigen schlechten Kritiken und Abbrüchen außerhalb des deutschen Feuilletons. Ich kann das insofern bestätigen, dass ich doch einiges Durchhaltevermögen brauchte, um das Buch bis zum Ende zu lesen. Das liegt vor allem an einer Handlung ohne großen Spannungsbogen. Das Buch sollte daher zügig gelesen werden, um der gesamten Entwicklung der Geschichte folgen zu können.

Was das Buch aber so bemerkenswert und wertvoll macht, ist die große Fülle an interessanten Details die Hilary Mantel zusammengetragen hat und dabei verzichtet sie auf jede Beschreibungen von Räumlichkeiten und Landschaften, wie es sonst vielleicht in einem historischen Roman zu erwarten wäre. Die Geschichte wird alleine durch Gespräche und Gedanken, meist Thomas Cromwells, vorangetrieben, so dass man meint, man befinde sich in einem Theaterstück mit schlichtem Bühnenbild. Dabei hat Mantel ein feines Gefühl für Dialoge und Humor. Heinrich der VIII wirkt hier, wie ein verzogenes Kind, dessen Launen alle ausgesetzt sind, aber von dessen Gunst ihr gesamtes Bestehen abhängt.

Meine Hochachtung für dieses Buch, für Teil 2 brauche ich aber jetzt eine längere Pause.

6. Der Wolkenatlas von David Mitchell *****

Es ist nicht so einfach für dieses Buch eine kurze Inhaltsangabe zu geben, denn die Geschichte wird erzählt in 6 sehr unterschiedlichen Kurzgeschichten, die zu verschiedenen Zeiten spielen und in völlig unterschiedlichen Formen daherkommen. In diesen Geschichten geht es um die Zivilisation und die Entwicklung des Menschen an sich. Die Erzählstruktur dabei ist ungewöhnlich, denn die Geschichten werden bis auf die Sechste in zwei Teile geteilt. Die Geschichte mit der es beginnt wird erst ganz zum Schluss fortgesetzt, die Zweite dann als Vorletzte usw. ...

Ich finde das Buch schon alleine von der Erzählstruktur grandios, dabei beherrscht der Autor, die verschiedenen Roman-Formen und die verschiedenen Epochen meisterlich. Allerdings besitzt auch das Buch für mich ein paar Längen. Nicht alle Kurzgeschichten konnten mich begeistern und waren dann doch etwas mühsam zu lesen. Insgesamt ist es aber ein beeindruckendes Werk, was sich für mich gelohnt hat.

7. Die rote Klinge von Lisa See ***

Quote:
Peking, Mitte der 90er Jahre: Die chinesische Polizistin Liu Hulan und der amerikanische Regierungsbeamte David Stark versuchen eine Reihe mysteriöser Morde aufzuklären. Dabei stoßen sie auf eine brisante Verschwörung von chinesischer Mafia, Regierungsmitgliedern und skrupellosen Wirtschaftsbossen …
amazon

Was anfangs gut und spannend begann, wurde dank eines zu großen Detailreichtums zu einer etwas langwierigen Lektüre. Nicht ohne Grund habe ich eine große Lese-Pause gemacht und hätte es wohl auch ohne diese Challenge nicht fertig gelesen.

Die Stärken des Buches waren die kulturellen und politischen Hintergründe Chinas. Leider kann ich aber das Buch aufgrund seiner seichten Figuren mit obligatorischer Liebesgeschichte und seiner mäßig spannenden Handlung, dann doch nicht empfehlen. Etwas schade, denn das Buch hatte gerade thematisch durchaus Potential.


8. Extrem laut und unglaublich nah von Jonathan Safran Foer ***

Oscar Schell hat seinen innig geliebten Vater bei den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 verloren. Mit diesem Verlust klar zu kommen fällt dem Jungen schwer, so glaubt er an eine Botschaft seines Vaters, als er beim Zerbrechen einer Vase einen Schlüssel und einen Zettel mit dem Wort Black findet. Auf der Suche nach dem passenden Schloß bzw. einer Person mit den Namen Black durchstreift er die Straßen New Yorks und lernt dabei viele Menschen kennen. Das Buch beschäftigt sich weniger mit den Anschlägen, sondern generell mit dem Thema Verlust und Lebenswille. So wird nicht nur die Geschichte Oskars aufgerollt, sondern auch die seines Großvaters.

Die Geschichten um Oskar sind interessant, wenn man sich darauf einlässt, nicht eine geradlinige Erzählung präsentiert zu bekommen. Der Text ist dabei immer wieder experimentell. Die Rückblicke des Großvaters fand ich weit weniger spannend, so dass ich manches mal etwas vorgeblättert habe. Insofern fand ich das Buch insgesamt etwas schwierig zu lesen. Obwohl es zweifellos große philosophische Qualitäten hat, konnte es mich nicht richtig begeistern.

9. Dead Man River von George R. R. Martin (ohne Wertung)

Das Buch wird auch unter dem Titel "Fiebertraum" verlegt, was dann auch exakt dem englischen Titel "Fevre Dream" entspricht.

Die Beschreibung bei Amazon klang für mich erst mal interessant:

Quote:
Wir schreiben das Jahr 1857. Abner Marsh, Flussschiffer auf dem Mississippi, steht vor dem Ruin. Da macht ihm der Aristokrat Joshua York ein verlockendes Angebot: Er soll das schnellste Dampfschiff aller Zeiten bauen, die "Fiebertraum". Doch was für Marsh als großes Abenteuer beginnt, wird bald zum Albtraum. Denn York entpuppt sich als Vampir und er hat die "Fiebertraum" bauen lassen, um entlang des Mississippi die Letzten seiner alten, kranken Rasse einzusammeln...
amazon

Ich hatte das gebundene Buch vor einiger Zeit günstig erworben, weil ich dachte bei Martin kann ich nicht viel verkehrt machen, aber habe mich dann doch nicht so richtig heran getraut, weil ich das ganze Vampir-Thema so über habe. Leider lag ich damit auch nicht falsch, die Vampirgeschichte konnte mich nicht reizen und auch die Technik und die Navigation von Schaufelraddampfern auf dem Mississippi konnten mich gar nicht fesseln. Da halfen mir auch Martins große literarische Qualitäten nicht weiter. Ich habe daher nur das erste Drittel ganz gelesen und den Rest dann quer gelesen. Schade!

10. Die Landkarte der Zeit von Félix J. Palma ****

Félix J. Palmas Landkarte der Zeit ist eine Homage an den britischen Autor H.G. Wells, der mit seinem Roman The Time Machine (1895) das Genre der Zeitreise-Romane mitbegründet hat.
Auf diesen Roman wird immer wieder Bezug genommen und auch die Zeitreisemaschine selber spielt eine große Rolle. Kurios ist, dass H. G. Wells zur handelnden Figur in den drei Geschichten wird, die uns Palma in der Folge erzählt. Dabei werden viele Fragen bzw. die Probleme, die Zeitreisen aufwerfen können, detailliert beschrieben.

Die Ausführlichkeit an manchen Stellen ist auch das Problem, am Ende geht dem Leser etwas die Puste aus, wenn Palma nochmal schnell alle seine Zeitreise-Ideen unterbringen will. Mir war das dann doch etwas zu viel und mir hätte es besser gefallen, Palma wäre beim Stil der ersten beiden Geschichten geblieben. Insgesamt hat mir das Buch aufgrund seines Ideenreichtums aber gut gefallen.




Die Stunden von Michael Cunningham
Der untröstliche Witwer von Montparnasse von Fred Vargas

Strafbuch :
Rudernde Hunde von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder

Orange = angefangene Bücher

Last edited by hamlok; 09-15-2014 at 02:43 AM.
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